Am 1. September 2018 sollte Franziskas erster Ausbildungstag im Sehzentrum bei Martin und Erna starten. Doch die Ausbildung startete nicht wie gewohnt, denn Franziska hatte sich den Arm gebrochen und war den ganzen Monat krankgeschrieben. Um trotzdem einen Einblick in den Beruf als Optikerin zu gewinnen, hat sie das Sehzentrum am Ende des Monats besucht, bevor es im Oktober zum ersten Mal nach Nürnberg zum Blockunterricht ging.
In der ersten richtigen Arbeitswoche war ein Markt in Obernburg und Franzi hat direkt losgelegt – und dabei ihre Leidenschaft zum Verkaufen entdeckt. Auch die Chefs Erna und Martin haben ihr schnell vertraut und ihr Potential gesehen. Ein schönes Feedback bestärkte sie darin, sich den richtigen Beruf ausgesucht zu haben, denn drei Monate später stand sie auch im Laden vor den Kunden und verkaufte schon fleißig.
Franzi erinnert sich an die Zeit im Sehzentrum: „Theresa war damals bereits drei Jahre im Sehzentrum beschäftigt und nahm mich direkt an die Hand. Nach zwei Jahren gemeinsamer Arbeit waren wir schon wie Geschwister – sie hat mir vieles beigebracht und das möchte ich der neuen Auszubildenden gerne weitergeben. Der familiäre Umgang im Sehzentrum hat mir die Möglichkeit geboten, mich weiterzuentwickeln.“ Die neue Auszubildende Jette kommt im September diesen Jahres und Franzi hat sie durch ein Praktikum im Sehzentrum schon besser kennenlernen können. Daher freut sie sich darauf, Jette in den Beruf mitzunehmen, so wie Theresa es getan hat.
Auch die Berufsschule in Nürnberg hat viele schöne Erinnerungen hinterlassen: Durch den Blockunterricht hat man zwei Wochen am Stück mit anderen Mitschüler*innen verbracht. Am Anfang war das noch sehr aufregend, doch mit der Zeit entsteht eine Lerngemeinschaft mit Personen, die am gleichen Strang ziehen. Der Blockunterricht lässt keinen richtigen Alltag entstehen, so wird der Austausch spannender und die gemeinsame Zeit wird zu einem Highlight. Geplant sind in Zukunft viele Treffen und auch noch eine kleine Gesellenfeier. Wann das stattfinden kann, wird die pandemische Entwicklung entscheiden.
Große Meilensteine in dieser Zeit waren die Zwischen- und Abschlussprüfung: Im Januar 2020 standen die Zwischenprüfungen an, die aus Theorie und Praxis bestand und schon etwas auf die Abschlussprüfung vorbereiten sollte. Für eine Vollrandpassung hat Franziska ein Glas einschleifen müssen und dies mit Bravur bestanden. Die Aufregung war natürlich größer, als es dann Richtung Abschluss ging: Die erste praktische Prüfungsaufgabe war eine randlose Bille mit Passung zu bohren. Die Toleranz war hier sehr eng und alles musste millimetergenau passen. Der zweite Praxisteil bestand aus einem Verkaufsgespräch. Der Clou daran: Der Prüfer trug eine Brille und gab sich für das Prüfungsszenario als Kunde aus, der gar keine Brille trägt und nun eine Gleitsichtbrille wünscht. Der schriftliche Teil dauerte drei Stunden und es konnte alles aus den letzten drei Jahren abgefragt werden.
Franziskas Tipp für die Vorbereitung auf die Prüfung: Konzentriere Dich auf die für Dich am wichtigsten Themen und das, was für Dein späteres Arbeitsleben als Optiker*in wichtig ist. So hat sie die Prüfungen gut gemeistert. Die Ergebnisse kamen dann per Post an den Ausbildunsgbetrieb. Martin fing den Brief im richtigen Moment vom Postboten ab und trommelte alle zusammen. Franzi wusste direkt, um was es geht und Martin bot ihr direkt einen Platz zum Sitzen an: Im Durchschnitt hat Franziska mit der Note 2 bestanden. Das ganze Team ist sehr stolz auf sie. Herzlichen Glückwunsch!
Was ändert sich für Franziska nach der bestandenen Gesellinnen-Prüfung?
Franziska hat nun ein halbes Jahr Gesellinnenzeit, doch viel verändert sich nicht, denn seit Theresa nicht mehr da ist, ist Franziska in ihre Fußstapfen getreten und steht neben den Chefs mit Rat und Tat zur Seite. Die Augenuntersuchungen sind trotzdem nur den Chefs vorbehalten, denn das Sehzentrum ist ein Meisterbetrieb, das bedeutet, es messen nur die Meister*innen.
Die Meisterschule steht Franziska noch bevor. 2022 fängt sie ihre Meisterschule in Köln oder Jena an. Sie hat ihre Berufung gefunden und möchte am liebsten für immer in diesem Beruf – und bei Brillen Am Stiftshof – bleiben. Doch vorerst dauert die Meisterschule zwei Jahre, denn Franziska hat sich für den staatlich geprüften Meister entschieden, der anerkannt ist. Die Weiterbildung erfolgt fast wie in der Schule mit Ferienzeiten. „In der Ferienzeit unterstütze ich dann das Sehzentrum, damit die Chefs Urlaub machen können.“, plant Franziska ihre Zukunft. Nach dem Meister folgt für sie auf jeden Fall noch eine Weiterbildung zur Optometristin. Wir drücken die Daumen.
Außerdem suchen wir als Sehzentrum Optiker-Gesellinnen und Optiker-Gesellen zum Ende des Jahres. Falls ihr auch interessiert seid, bei uns zu arbeiten, freuen wir uns auf eure Bewerbung! Auch weitere Fragen zur Ausbildung zum/zur Optiker/in beantworten wir euch gerne.