Vor gut ein einhalb Jahren begann Martin das Studium an der Ernst-Abbe-Hochschule in Jena. Relativ spontan entstand vor zwei Jahren die Idee, sich weiterzubilden und der Entschluss für das Studium stand schnell fest. Als ausgebildeter Optiker-Meister mit jahrelanger Erfahrung war das Grundwissen für die Weiterbildung zum Optometristen sehr vorteilhaft. Doch nach kurzer Zeit kamen nur noch neue Themen hinzu, die manchmal eine Herausforderung darstellten, wenn es darum ging, das Fachwissen nachhaltig zu lernen und zu verstehen.
Über die eineinhalb Jahre erstreckten sich fünf Präsenzwochenenden in Jena jeweils von Donnerstag bis Sonntag. Der Austausch vor Ort war sehr wertvoll – Ansonsten fanden größtenteils digitale Vorlesungen statt, die Martin von zu Hause aus wahrnahm. Doch der Vollzeitjob als Optiker ging auch in dieser Zeit unverändert weiter. Den Beruf, das Lernen und die Familie unter einen Hut zu bringen, hat Martin an die Grenzen des Möglichen gebracht.
Denn der große Leistungsdruck und die Vorgabe, drei Semester für die Weiterbildung einzuhalten, entpuppten sich oft als Nervenachterbahn. „Es kam alles zusammen. Aber am Ende habe ich durchgezogen.“ Jetzt sind alle sechs Abschlussprüfungen bestanden und das Team des Sehzentrums könnte nicht stolzer auf diese Leistung sein.
Martin würde diese Erfahrung trotz der vielen Höhen und Tiefen nicht missen wollen, doch im Nachhinein hätte er sich gerne für ein Zeitmodell entschieden, das mehr als nur drei Semester umfasst. Denn schnell ist aufgefallen, was ECTS-Punkte eigentlich bedeuten: Ein ECTS (Credit-Point) umfasst einen Arbeitsaufwand von max. 30 Arbeitsstunden. Die Zahlen machen deutlich, wie viel Zeit Martin in dieser kurzen Zeit investiert hat: 900h Lernzeit hat er in den letzten 18 Monaten zusätzlich untergebracht.
„Jetzt bin ich drauf und dran, die erlernten Themen regelmäßig zu wiederholen, damit ich das Gelernte in Zukunft besser anwenden kann und die Inhalte nachhaltig genutzt werden können!“ Dabei erinnert sich Martin an sein einwöchiges Praktikum, das ihn dabei deutlich unterstützt hat. Fortsetzung folgt…